Elektromobilität Ja oder Nein?

  • Meine Prognose und ich weiß, dass ich mir hier unbeliebt mache: In 10 - 15 Jahre sind E-Autos Geschichte und werden durch Wasserstoff betrieben. Halte ich ohnehin für die einzig wahre Alternative. Kein Mensch hat Lust bis zu einer Stunde oder länger zu warten, wenn er bei Fernfahrten sein Akku aufladen muss.

    Das ist die "ironische Konstante": Von jedem beliebigen Punkt in der Zeit dauert die marktreife Einführung von Wasserstoff 10-15 Jahre. Funktioniert auch mit anderen "Zaubertechnologien". Wasserstoffverbrennungsmotore gibt es schon seit 1807. Die Technik wird natürlich beliebig entweder von der Verbrennungsmotor- oder Elektromotorindustrie blockiert und klein gehalten.


    Damit möchte ich noch nicht einmal sagen, dass Wasserstoffverbrennungsmotore keine Daseinsberechtigung haben. Allerdings wird für diese der Markt sogar in den Bereichen Transport und Logistik immer kleiner, weil Elektroantriebe besser und Akkus leistungsfähiger werden. Der Technologiesprung in der Akkutechnologie ist heute bereits enorm und die wir stehen da eigentlich ziemlich am Anfang der Entwicklung. Wasserstoff wird am Ende im Verkehr eine Nische besetzen und vielmehr als Ersatzenergieträger für Gas in Privathaushalten herhalten (müssen), die nicht auf Wärmepumpe umgestellt werden können. Alleine aus Effizienzgründen macht es keinen Sinn anstelle auf den Elektromotor auf Wasserstoff zu setzen.


    Was wir in den nächsten Jahren vermehrt noch sehen werden, ist das Thema Sektorenkopllung und damit beim Elektrofahrzeug das Thema umgekehrtes Laden/Nutzung als Speichertechnologie. Wenn das mal umgesetzt wird, bekommen wir einen Lastenausgleich im Netz viel besser geregelt und mit dezentraler Energieverteilung ein deutliches mehr an Versorgungssicherheit.


    Und mal ehrlich: bei den Langstreckentauglichen Fahrzeugen, die heute auf dem Markt sind, wartet doch jetzt schon keiner mehr mehr als 20 Minuten, bevor es weitergeht. In der Zeit geht man auf's Sanifair-Klo und mit dem Bon dann einen Kaffee ziehen.

  • Ein paar Fakten vom ADAC, dem Freund aller Alternativen:

    Batterie-Auto: Wirkungsgrad 90%

    Wasserstoff-Auto (hat übrigens immer einen kleinen Akku und natürlich einen Elektromotor): Wirkungsgrad 65%

    Verbrenner-Auto: Wirkungsgrad 15-25% (ähnlich den letzten hochgezüchteten Dampfloks 8) )

    Reichweite mit einer Tankfüllung (ca. 7Kg) etwa 550km (bis 650 laut Hersteller Toyota)


    In Deutschland gibt es noch unter 20 Tankstellen, hier in NL 3.


    7kg im Tank gegen wieviel Kilo Batterie?


    Wenn Preis und Tanknetz besser werden, ist das Wasserstoffauto für mich immer noch eine bessere Möglichkeit als batterie-elektrisch, da ich häufiger Fahrten über 400km Abstand habe.


    Bis dahin heize (!) ich mit meinem 15% Auto warm durch den Winter. (Kann das Wasserstoffauto dank Brennstoffzelle auch besser als die Batteriespielzeuge)


    Groetjes,

    Hermann

  • Wenn Preis und Tanknetz besser werden, ist das Wasserstoffauto für mich immer noch eine bessere Möglichkeit als batterie-elektrisch, da ich häufiger Fahrten über 400km Abstand habe.


    Das wird es noch werden, wenn Wasserstoff günstiger hergestellt werden kann und im Moment setzt man alles daran, dass es so sein wird. E-Autos sind dann einfach nur noch überflüssig. Mit den Ladenstationen wird es auch nicht viel besser werden.

  • Wer in einer Stadt mit Bewohnerparken wohnt und nicht während dem Tag laden kann, guckt dumm aus der Wäsche.
    Vermutlich wird meine E-Mobilität daher etwas mit Strom aus einer Oberleitung und das Fahrzeug, welches eher ein Stehzeug ist, kann jemanden fortbewegen, der es dann auch wirklich nutzt.
    So die Politik denn mal das Deuschlandticket an den Start bekommt.
    Aber generell muss man schon sagen, auch nur vom Mitfahren: Das Drehmoment vom E-Antrieb ist jedes Mal betörend :)

  • Wasserstoff-Auto (hat übrigens immer einen kleinen Akku und natürlich einen Elektromotor):

    Das ist ein e-auto mit Brennstoffzelle. Kleiner akku der mithilfe der Brennstoffzelle geladen wird.

    Also ein E-Auto.

    In Deutschland gibt es noch unter 20 Tankstellen, hier in NL 3.

    In Deutschland eigentlich 95.

    7kg im Tank gegen wieviel Kilo Batterie?

    Zu den 5 kg im Mirai kommt aber noch 87,5 kg für den Tank dazu. Und die Brennstoffzelle.

    warm durch den Winter. (Kann das Wasserstoffauto dank Brennstoffzelle auch besser als die Batteriespielzeuge

    Das ist Quatsch. E-Auto bleibt E-Auto. Wie der Strom erzeugt wurde ist der Wärmepumpe egal.

    wenn Wasserstoff günstiger hergestellt werden kann

    Wasserstoff ist eine Möglichkeit um Energie zu speichern. Wie soll es funktionieren das durch die zusätzliche Umwandlung elektrischer Energie in Wasserstoff die Kosten sinken?

    und im Moment setzt man alles daran, dass es so sein wird

    Eher nicht. Fakt ist doch das es quasi keine Brennstoffzellenfahrzeuge zu kaufen gibt. Der Energieaufwand zur Erzeugung ist so hoch das wir uns das auf absehbare Zeit nicht leisten können. Der Energieverbrauch ist dreimal so hoch bei der Brennstoffzelle. Der Drucktank muss jährlich überprüft werden. Durch den großen Tank ist das Platzangebot stark eingeschränkt. Tankstellen sind nur in homöopathischen Mengen vorhanden. Wohl auch weil eine einzelne Zapfstelle 1 Million Euro kostet.

    Und dann sind Fahrleistungen schlechter und die Treibstoffkosten viel höher.


    Wenn das mal nicht nach Erfolg schreit.


    Aber da all dies in den letzten Jahrzehnten nicht gelöst wurde, kann man das ja mal schnell angehen.

  • Was haltet ihr von Methanolauto? Ein Herr Gumprecht, der früher bei Audi gearbeitet hat, stellte so ein Auto vor. Klang interessant.

  • Hyundai hat einen Großserien-fertigen H2-PKW. Mangels Tankstellen kann / wird der aber nicht allgemein angeboten. Nur an Firmenkunden mit H2-Hintergrund.

    Außerdem hat Hyundai H2-LKWs (12-18t) im Portfolio. Ein großer Logistiker hat für eine Niederlassung in der Nähe eine H2-Tankstelle gebaut und fährt seit 2 Jahren den gesamten Ziel- und Quellverkehr im Nahverkehr mit den H2-LKWs.

    Toyota hat offenbar ja auch welche... Warum nicht mehr? Meines Wissens hatte zB Daimler ein serienfertiges Auto. VW glaub ich auch. Projekte eingestellt, da von der Politik so gelenkt.


    Natürlich sind die Preise da derzeit hoch, weil die Nachfrage sehr gering und die Produktion daher aufwendig ist. Das ist bei Einzelanfertigungen und Kleinserien aber überall so

    Wenn sich der Markt aber entsprechend ausweitet und man Großserien fertigen kann, gehen auch die Preise runter. Der H2-PKW von Hyundai, der Nexo, liegt aktuell bei knapp unter 80T € (2021). Das ist ein Kompakt-SUV.



    Bezüglich Gewicht der H2-Autos. Es macht einen Unterschied, ob der PKW 1600-1800kg hat (mit BSZ, Tank u H2-Füllung) oder 2500-3000kg (Batterie).


    Bezüglich Rohstoffe: Der Bufferakku und die BSZ in einem H2-Stromer brauchen deutlich weniger Rohstoffe als ein Akku für den Vollstromer. Aus einem Akku für einen Vollstromer kann man zig Bufferakkus für einen H2 bauen.


    Bezüglich Tankstelle: Die Technik für Flüssiggasbetankung sind vorhanden. Schließlich gibt es seit Jahren gasgetriebene Autos. Das auf H2 umzulegen ist nicht so aufwendig. Und wenn jeder Tankstellenkonzern (Shell, BP, usw) anfängt, immer eine Tankstelle in einem gewissen Radius umzurüsten... was glaubst du, wie schnell wir da ein H2-Tankstellen-Netz hätten.


    Wir haben bei uns in der Stadt sechs Tankstellen von drei Konzernen und eine freie. Wenn jeder Konzern erst mal eine Tanke umrüstet und die frei dabei staatlich unterstützt würde, hätten wir auf einen Schlag allein bei uns vier H2-Tankstellen. Und selbst wenn das regional noch ausgedünnter wäre, wären das genug.


    Und die Kunden würden sicher bevorzugen, 10min tanken und dann 500-800km fahren statt 2h laden und dann 300km weit kommen.



    Ich bin einfach der Meinung (und darum kaufe ich aktuell sicher keinen), dass die Nachteile der Vollstromer überwiegen und H2 der bessere Weg wäre. Sollte (!) sich aber bei der Akku-Technologie doch noch eine gravierende Änderung ergeben (leichter, deutlich mehr Reichweite, deutlich kürzere Ladezeiten und besonders hinsichtlich sehr sehr deutlich weniger Resourcenverbrauch) bin ich bereit, mich umstimmen zu lassen.


    Ich denke, das Thema bleibt noch lange ein Glaubenskrieg, bei dem einige glauben einen Jihad führen zu müssen!

  • Warm durch den Winter: Die Brennstoffzelle hat als "Abfallprodukt" Wärme, das erklärt auch zum Teil die niedrigere Effizienz, da in Wärme umgewandelte Energie nicht für den Vortrieb genutzt wird, darum braucht der Wärmetauscher im Wasserstoffauto im Prinzip keinen Heizstrom.


    In Deutschland hatten wir von der EWE (Energieversorger) als Test für dezentrale Energieerzeugung eine Brennstoffzelle von Sulzer Hexis, mit der Abwärme wurde unser Haus (190m²) geheizt und ein 300l Warmwassertank gefüllt, genug für 6 Personen.


    Leider hat Sulzer Hexis die Unterstützung dafür gekappt und wir mussten wieder zurück auf Erdgas. Nicht nur die Politik verhindert manchmal vernünftige Entwicklungen, auch Aktionäre, die schnelle Rendite wollen, schaffen das.


    Groetjes,

    Hermann

  • Ich denke, das Thema bleibt noch lange ein Glaubenskrieg, bei dem einige glauben einen Jihad führen zu müssen!

    Weil in dieser Diskussion auch wieder ganz viel verdreht, übertrieben und herbeigewünscht wird. Obendrein hat jeder von uns seine eigene Lebensrealität, andere Bedürfnisse und andere Prioritäten.

    Ganz ohne "Aber wenn..." und "Das ist politisch gesteuert" oder "Das wird in X Jahren so sein" ist diese Diskussion augenscheinlich nicht zu führen. Ich bin mir sicher das die Entscheidung der allermeisten BSZ Anhänger anders ausfallen würde wenn man sich heute entscheiden müsste und es keine Benzin- oder Dieselverbrenner mehr gäbe.

  • Ich habe auch mehr Hoffnung an der Brennstoffzelle, als diese reine Accu Lösung.

    Sofern mein Diesel lange genug hält, wird der Nächste eine BSZ enthalten, sofern dieses Fahrzeug dann auch 2 Tonnen ziehen kann.

    Ansonsten muss ein Lkw den Wohnwagen ziehen :D


    :lion: 3008 M GT 180 BlueHdi EAT8 2020 Perlmuttweiß Full LED Ledersitze Panoramaschiebedach Ahk

    und ab und an einen Wohnwagen mit 1800 kg am Haken                     Perfekt Day to burn some Diesel

    Spritmonitor.de

  • nach 2,5 Jahren mit dem Opel Grandland H2 können wir sagen, das wir die Entscheidung für den Hybrid nicht bereut haben.

    Anfängliche Probleme mit der Software und der Stützlast AHK sind behoben und der Verbrauch nach fast 30.000 km liegt bei knapp über 1 Liter Benzin,

    hätte sogar geringer sein können, wenn überall Ladestationen im bergischen Land verfügbar wären.

    Wir haben aber auch den Vorteil, eine Wallbox und eine Solaranlage im Hause zu haben und im Winter wird über Öko-Strom von Green Planet (Greenpeace ) geladen.


    Würden wir aber in einer Mietwohnung wohnen (ohne Wallbox) wäre die Situation eine andere.


    Ich bin auch optimistisch, das sich die Umweltbilanz von Elektroautos in der Zukunft noch weiter verbessern wird

  • So Plug-Ins finde ich eine sehr interessante Übergangslösung!


    @9T: Sag ich ja... Jihad!

    Schauen wir mal, wohin uns die Zeit führt.


    Ein will ich aber noch loswerden...


    Die Entwicklung ist sehr wohl politisch gesteuert! Anders lässt es sich doch nicht erklären, dass E-Fuels, die (mindestens) CO² neutral verbrennen, keine behördliche Zulassung bekommen, weil man krampfhaft vom Verbrennermotor weg will.

    Oder dass Fahrzeughersteller einfach keine Fahrzeuge mit Verbrennermotor mehr herstellen.


    Das machen doch die ganzen Firmen nicht aus Jux und Tollerei, sondern weil sie von "Außen" Druck bekommen. Die Kunden sind es augenscheinlich nicht, also bleibt ja fast nur die Politik.

  • Ich möchte diesem Thema "Elektromobilität Ja oder Nein?" einen kleinen Beitrag leisten. Ein paar Gedanken. Der Wasserstoff / die Brennstoffzelle kommen. Die Automobilindustrie ist hier aber nicht das erste Ziel der Politik die "Saubere-Wasserstoffenergie" zu nutzen. Und dazu ist das noch heute "Schweine" teuer. Erstmal muss die Industrie und die "Volksversorgung" von Erdgas/Öl abgekoppelt werden und auf Erdgas/Wasserstoffgemisch/Solar...etc. für aller Art die Wärme/Leistung zu erzeugen und liefern, umgestellt werden. Meine Tätigkeit in einem Versorgerunternehmen ist schon verpflichtet die heutigen Erdgasnetze zu prüfen, inwieweit diese den Wasserstoff aufnehmen können (heute erst um (80/20% - Erdgas/Wasserstoff Gemisch). Hier geht es vor allen um die Dichtungen an den Rohrverbindungen bis zu den Thermen und Gasherden im Haus. Aus meiner Sicht muss in den nächsten 20 Jahren um eine Auto zu fahren die Wahl getroffen werden, ob ein Hybrid/rein Elektro / Diesel/ Sprit / oder Wasserstoffmobil zu meinem Fahrprofil passen. Früher war doch nicht anders. Mann hatte für den Transport Kamel, Esel und Pferde...und die gibt es auch heute immer noch. Und noch was... Wer hat die Flüssiggaslösung für Autos nicht gefördert?, Politik?, Großkonzerne?...oder beide. Wer hat nicht genug am Steuer und Preis verdient? Die Umwelt hätte ja viel gewonnen.

  • Die Entwicklung ist sehr wohl politisch gesteuert!

    Die Entwicklung hin zu mehr Umweltschutz ist ganz klar politisch gesteuert.

    Aber es gibt keine politische Unterdrückung von BSZ oder eFuel. Aktuell schaffen doch einige ÖPNV Unternehmen BSZ Busse an, dort macht sowas auch Sinn. Auch BSZ PKW werden über die eAuto Prämie gefördert, genau wie Wasserstofftankstellen (die sogar zu etwa 50%).

    Und ob eFuel irgendwann überhaupt mal relevant und preislich einigermaßen vertretbar verfügbar sein wird steht in den Sternen. Porsche arbeitet daran genau wie Audi und einige andere. Lufthansa fliegt wohl einige Strecken bereits mit eFuel. Sieht für mich nicht nach politischer Unterdrückung aus. Aber he, es ist dein Jihad. ;)


    Wenn man mal überschlägt wieviel Energiekosten man für einen Liter eFuel hat und dann noch Transport, Betriebskosten, Tankstellen, Gewinne und Steuern draufrechnet, wird das nichts für die Fahrt zur Arbeit. Das wird was für Oldtimer, Sportwagen und alle jene die es sich leisten wollen. Der allergrößte Teil der Bevölkerung hat aber nunmal ein endliches Einkommen und da spielt es, meiner Meinung nach, durchaus eine Rolle ob ich für 100km um die 5-7 Euro an Strom zahle oder 60 Euro für eFuel.

  • Vieles ist/war politisch gesteuert und anfangs auf viel Ablehnung gestoßen:


    - Kopfstützen

    - Sicherheitsgurt

    - Katalysator

    - Airbags

    - ABS

    - ESP


    Je länger der "politische Zwang" zurückliegt, umso weniger wird er noch in Frage gestellt.

    Mein Firmenwagen war ein grüner OctaviaRS TDI. Die schlimmste Lästerei über die Farbe wurde mein Benutzername.

    Jetzt ein grauer RS TSI mit grün/blauen Streifen.

    Jetzt ein roter RS iV (PlugIn-Hybrid).

    Wagen meiner Frau: 308SW Allure mit GT-Line, 1,2L PureTech EAT8

    Fahrzeugübergabe (Neuwagen): 19.07.2018

    Defekte: - Lichtmaschine, Meldung: "Batterieladefehler, Fahrzeug stoppen" 12.2018

  • Also wenn Entwicklern von alternativen CO2-neutralen Verbrennerkraftstoffen, die direkt jetzt heute in Massenproduktion gehen könnten, mit Verkaufspreisen an der Zapfsäule deutlich unter dem jetzigen Benzin / Diesel-Preis und mit heutigen Motoren ohne Umbauten oder Anpassungen verwendbar wären, von den Behörden die Zulassung verweigert wird ( weil man will ja nur noch Elektro), wie würdest du das dann anders benennen?


    Aber in den Krieg ziehe ich deswegen sicher nicht! Ich persönlich will nur nicht nach 100km Fahrt 2h irgendwo warten müssen, bis der Akku vom Auto wieder so weit voll ist dass man wieder ein ordentliches Stück fahren kann. So lange das nicht mindestens auf max 30 min Ladezeit mit Reichweiten jenseits von 200km ist für mich PERSÖNLICH das eAuto nicht ausgereift. Natürlich braucht man das nicht jeden Tag. Aber selbst wenn man es nur 3-4 mal im Jahr braucht, um mal deutlich längere Strecken zu fahren...


    Ich habe zB Bekannte in der Schweiz und in Deutschland über die gemeinsame Hunderasse. Das sind in eine Richtung bei beiden Strecken zw 150-200km. Mit einem heutigen PKW ca 1,5-2h Fahrzeit. Wenn ich dann aber auf halber Strecke noch für eine Stunde oder gar zwei das Auto laden muss, selbst wenn es spottbillig ist, dann ist das einfach ein überhoher Zeitaufwand zb für einen Tagesausflug. Dann nähern wir uns wieder Zuständen von vor 100 Jahren als die Menschen kaum aus ihren eigenen Dörfern raus kamen.


    Andererseits blieben uns dann manche Touristen erspart... wobei dann die ganze Tourismusbranche eingehen würden.

  • Du musst dich mal mit aktuellen E-Fahrzeugen auseinandersetzen.

    So extrem wie du es schreibst ist es nicht mehr.

    Habe es mal mit einem Skoda Enyaq 80 (80kWh Akku) testen können.

    Bonn <-> Kleines Dorf bei Landstuhl (ca. 250km einfache Strecke)


    Pro Strecke am Schnelllader an der Autobahn rund 15min nachladen hat für hin und zurück + ein paar km Reserve für vor Ort vollkommen gereicht.

    Start in Bonn mit vollem Akku.

    In dem kleinen Dorf bei Landstuhl keine Lademöglichkeit.

    Mein Firmenwagen war ein grüner OctaviaRS TDI. Die schlimmste Lästerei über die Farbe wurde mein Benutzername.

    Jetzt ein grauer RS TSI mit grün/blauen Streifen.

    Jetzt ein roter RS iV (PlugIn-Hybrid).

    Wagen meiner Frau: 308SW Allure mit GT-Line, 1,2L PureTech EAT8

    Fahrzeugübergabe (Neuwagen): 19.07.2018

    Defekte: - Lichtmaschine, Meldung: "Batterieladefehler, Fahrzeug stoppen" 12.2018

  • Also wenn Entwicklern von alternativen CO2-neutralen Verbrennerkraftstoffen, die direkt jetzt heute in Massenproduktion gehen könnten, mit Verkaufspreisen an der Zapfsäule deutlich unter dem jetzigen Benzin / Diesel-Preis und mit heutigen Motoren ohne Umbauten oder Anpassungen verwendbar wären, von den Behörden die Zulassung verweigert wird ( weil man will ja nur noch Elektro), wie würdest du das dann anders benennen?

    Nein das würde ich nicht anders benennen. Nur passiert das halt schlicht nicht. Die grösste Anlage steht in Chile und Porsche kann damit nichtmal 1% des Bedarfs in Deutschland decken, Es gibt diesen grünen Treibstoff schlichtweg nicht. Und das was der mal kosten wird ist auch weit von heutigen Spritpreisen entfernt. Wenn man das jemals in Masse produzieren wird, kann der Preis auf etwa 2 Euro je Liter sinken. Produktionskosten wohlgemerkt. Ohne Transport, Steuern, Gewinn.....

    Ich persönlich will nur nicht nach 100km Fahrt 2h irgendwo warten müssen, bis der Akku vom Auto wieder so weit voll ist dass man wieder ein ordentliches Stück fahren kann.

    Das will keiner. Aber um das zu vermeiden solltest du halt kein E Bike nehmen. Welches Auto hat denn derartige Leistungsdaten? Selbst ein Twingo Electric kommt 130km weit und lädt in 1h15 wieder voll. Und auch das nur weil der schlicht gar nicht schnelladen kann.

    Wenn ich dann aber auf halber Strecke noch für eine Stunde oder gar zwei das Auto laden muss, selbst wenn es spottbillig ist, dann ist das einfach ein überhoher Zeitaufwand zb für einen Tagesausflug.

    Ganz konkret. Oktober 22 in einem Ioniq 5 RWD mit 72kw Akku genau 880km durch Deutschland. Gestartet mit halbvollem Akku, da man am Legoland Hotel nicht laden kann.

    Ladestopp 1 - 19 Minuten - Nur laden

    Ladestopp 2 - 33 Minuten - Laden und Mittagessen

    Ladestopp 3 - 20 Minuten - Laden und Toilette

    Ladestopp 4 - 32 Minuten - Laden und Abendessen


    Mit einem Verbrenner hätte ich Ladestopp 1 eingespart und Ladestopp 3 wäre kürzer ausgefallen. Bei den anderen Stopps hat das Auto auf mich gewartet. Effektiv hätte ich vielleicht 30 Minuten gespart. Hätte aber auch tanken müssen, was mich auch Zeit gekostet hätte.


    Bei einer Strecke von 400km Hin und zurück, lädt man halt am Ziel oder falls das nicht möglich ist unterwegs. Ob und wieviel ich da nachlade liegt halt an der Geschwindigkeit mit der ich unterwegs bin. Aber bei aktuellen Autos kommst du kaum auf mehr als 30 Minuten Ladezeit bei einmal laden.

    Du musst dich mal mit aktuellen E-Fahrzeugen auseinandersetzen.

    So extrem wie du es schreibst ist es nicht mehr.

    Absolut. Die EV Database ist da ein toller Einstiegspunkt. Die machen alle Daten von Reichweite, Preis, Anhängelast und was weiß ich vergleichbar.

  • Okay, das ist ein Wert den ich durchaus als alltagstauglich bezeichnen kann. 15min Pause machst auf so einer Strecke gern mal irgendwo.


    55.000€ Grundpreis sind dann aber für das Auto ziemlich heftig (gerade über Skoda-Webseite für Ö angeschaut). Das kann sich dann auch nicht gerade jeder leisten.


    Es sind da mal 413€ Monatsrate angegeben. Allerdings fällt ja die motorbezogene Steuer weg. Servicekosten sind ja auch geringer,... müsse man sich mal echt ausrechnen im Vergleich zum Verbrenner.



    @9T:

    Ich spreche von einem Entwickler aus Deutschland mit Produktion in Deutschland. Der ging damit vor einigen Monaten an die Presse.

  • Man muss auch sehen, dass man sich mit dem E Fahrzeug einfach an die BAB Raststätte stellt. Einstöpseln und entspannt gemütlich:

    Ladestopp 3 - 20 Minuten - Laden und Toilette

    Mit dem Verbrenner käme ich nicht auf die Idee auf der BAB zu tanken. Also runter und Tankstelle suchen. Kostet auch Zeit.

    Oder ich muss halt die teuren Preise auf der BAB in Kauf nehmen ;( , dann kann ich aber nicht gleichzeitig zur Toilette gehen, weil ich ja selber erstmal zapfen muss :(

    Der Zeitverlust beim E Fahrzeug scheint sich sehr in Grenzen zu halten, wenn man so manche Faktoren mit berücksichtigt :thumbs_up:

Jetzt mitmachen!

Hey! Es scheint, als ob Dir dieser Austausch gefällt, aber Du hast bisher noch kein Benutzerkonto erstellt. Mit einem Konto kannst Du über neue Antworten informiert werden, Foto's in unsere Galerie hochladen, unsere Tools nutzen, anderen mit einem „Gefällt mir“ danken oder selbst dabei unterstützen, anderen zu helfen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, diese Community zu etwas größerem zu machen.