Wir als Familie fahren nun seit knapp über einem Jahr einen e-208 und haben in dieser Zeit rund 10.000km absolviert.
Angeschafft wurde der Wagen damals eigentlich als klassisches Zweitauto. Im Verlauf dieses Jahres hat sich der Wagen aber tatsächlich zu unserem Primärfahrzeug entwickelt. Unser Octavia Combi dient mittlerweile nur noch als Langstrecken- und Transportfahrzeug.
Wir sind allerdings auch in der glücklichen Lage, an unserer heimischen Wallbox laden zu können, die wiederum an einer PV-Anlage samt Hauskraftwerk hängt. So haben wir zu einem vergleichbaren Verbrenner in diesem Jahr einen mittleren dreistelligen Betrag an "Kraftstoffkosten" einsparen können. Würde ich die virtuellen Gestehungskosten des eigenen PV-Stroms da noch rausrechnen, wäre der Gewinn noch ein gutes Stück höher.
Ich selbst möchte das elektrische Fahren nicht mehr missen. Vom Fahrkomfort und der Dynamik her sind diese Fahrzeuge jedem vergleichbaren Verbrenner überlegen. Dazu kommt dann noch der umweltförderliche Gedanke, mindestens lokal oder bei Nutzung des eigenen Sonnenstroms sogar komplett immisionsfrei fahren zu können.
An Diskussionen um den ökologischen Fußabdruck bei der Herstellung eines BEV möchte ich mich nicht beteiligen. Je nach Auftraggeber einer Studie kommt da ein gewünschtes Ergebnis entweder Pro oder Contra BEV raus und ist daher für den Einzelnen kaum seriös einzuschätzen. Aber allein das Argument, dass jede Batterie eines BEV im "second life" noch mindestens als Speicher im Zusammenhang mit der Erzeugung von PV-Stom dienen und damit einen großen Beitrag zur Energiewende liefern kann, reicht für mich aus, mir da keine nennenswerten Gedanken drüber machen zu müssen.
Ich kann allerdings jeden Vorbehalt zu dieser Technologie verstehen, wenn man als Interessent auf eine öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen ist. Gerade in meiner Wohngegend sind öffentliche Ladepunkte (egal ob AC oder DC) Mangelware. Ohne eigene Wallbox würde ich mir vermutlich derzeit kein BEV zulegen. Da ist noch sehr viel Luft nach oben.
Die vielfach erwähnte Wasserstofftechnologie, welche hier im Ruhrgebiet gerade mächtig voran getrieben wird, ergibt erst dann einen Sinn, wenn der Wasserstoff ökologisch produziert werden kann. Dabei darf dann auch nicht mehr Energie benötigt werden, als die, die dann wieder aus dem Wasserstoff zurück gewonnen werden kann. Diese Bilanz sieht derzeit nämlich noch ziemlich finster aus.
Wir sind übrigens in der Familie mittlerweile soweit, dass wir uns zukünftig nur noch auf ein Fahrzeug konzentrieren werden. Zu diesem Zweck ist ein Skoda Enyaq iV 80 bereits geordert, welcher dann sowohl den oben genannten Octavia, als auch den e-208 ersetzen wird. Der Enyaq ist groß genug und hat aus meiner Sicht eine urlaubstaugliche Reichweite.