Green Up Steckdosen

  • Vielleicht ist das hier ja für den ein oder anderen interessant - ich hatte jedenfalls bis vor Kurzem noch nie was von gehört, und es hat ein tatsächliches Problem gelöst, vor dem ich stand. :)


    Problem: Wallbox an der Hauswand, dort ist ein Carport. Neben dem Carport ist eine Garage. In dieser wird ab Ende des Jahres ein e-C4 stehen, der geladen werden möchte. Der Aufwand, eine dreiphasige Stromleitung in die Garage zu legen, war mir zu groß, davon abgesehen hätte ich dann ja dasselbe Problem gehabt, nur andersrum (weil im Carport ja auch ein Auto steht, das geladen werden will).


    Ich war in meiner Naivität zunächst davon ausgegangen, dass es für das Wallboxkabel Verlängerungen gibt, wo ich dann einfach das eine Ende in der Garage von der Decke hängend im Bereich des Ladeanschlusses platziert hätte, dann das Kabel an der Decke lang irgendwo nach draußen führen, dort dann das andere Ende idealerweise in irgendeine Art von Box enden lassen, die ich an die Garagenaußenwand gepappt hätte. Und dann halt bei Bedarf die Kabel in dieser Box zusammenstecken.


    Tja, weit gefehlt. Geht so nicht. Die Kabel lassen sich nur mit Tricks verlängern, die mir ehrlich gesagt nicht zusagen. Weder der Hack mit einer Kugelschreiberfeder noch der, wo man am Stecker irgendwas abschnippelt, gefallen mir sonderlich.


    Auf der Suche nach Alternativen bin ich dann - witzigerweise rein zufällig im Werksprospekt des e-C4 - auf die "Green Up" Steckdosen von Legrand gestoßen (das ist die Bude, zu der inzw. z.B. auch die bekannten Netatmo-Wetterstationen gehören, die ich auch im Einsatz habe). Im Prinzip ist das eine ganz normale Schuko-Steckdose, die allerdings mechanisch aufwändiger gebaut und damit auf eine Dauerbelastung von 16A ausgelegt ist. Über diese Steckdose wird dann entsprechend mit 3,6kW geladen, somit also genauso schnell wie einphasig an einer Wallbox, und doppelt so schnell wie an einer normalen Schuko-Dose. Der Akku des e-C4 (gilt analog natürlich auch für die anderen Stellantis-Fahrzeuge derselben Plattform, also Peugeot e-20(0)8, Opel Mokka e) wird damit in knapp 10 Stunden voll, was angesichts der Tatsache, dass das Auto üblicherweise von ca. 19 Uhr bis morgens ca. 8 Uhr in der Garage steht, völlig ausreicht. Und mit knapp 80,- ist die Dose erheblich billiger als eine CCS-Verlängerung.


    Für den Betrieb gibt es zwei Voraussetzungen: Zum einen muss der Leitungsquerschnitt zur Steckdose mind. 2,5mm betragen, was aber bei nicht allzu alten Gebäuden üblicherweise der Fall sein sollte. Und der Fi muss natürlich auf 16A ausgelegt sein, ansonsten müsste man auch diesen ersetzen.


    Die zweite Voraussetzung ist etwas aufwändiger, aber zumindest beim Neukauf des Fahrzeugs überschaubar. Statt des bei den Stellantis-E-Modellen standardmäßig mitgelieferten Mode2 Ladekabels wird ein "verstärktes" Mode2 Ladekabel benötigt. Dieses hat die Teilenummer 9844466280 und steht mit satten 539,- in der Zubehörliste. Das standardmäßige Kabel kostet 439,-. Zumindest bei Citroen steht in der Preisliste des e-C4, dass man dieses verstärkte Kabel für 90,- Aufpreis statt des Standardkabels ordern kann. Beim e-2008 habe ich in der Preisliste nichts davon gesehen, könnte mir aber vorstellen, dass das dort auch geht. Technisch funktioniert das Ganze dann so, dass in dieser Green Up Steckdose und im Stecker des verstärkten Kabels jeweils ein Magnetschalter ist, und wenn die sich "sehen", schaltet der Lader im Kabel den höheren Ladestrom frei. Ansonsten funktioniert dieses Kabel an einer normalen Schukosteckdose genauso wie das Standardkabel.

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